Untitled (#19)

Angharad Williams ist eine multidisziplinär arbeitende Künstlerin und Autorin, die in Ynys Gybi, Wales, und Berlin lebt. In den letzten Jahren hat Williams mit ihrer künstlerischen Praxis eine Vielzahl von Themen erkundet, darunter die Idee der Wiedergeburt, die zugrunde liegenden Aspekte des eigenen Blicks und die Feinheiten von Autorität und Sicherheitsdispositiven. Als diesjährige Jahresgabe bietet Williams ein Unikat an: eine Fort setzung einer seit 2021 entwickelten Gemäldeserie, die durch eine einfache Poliertechnik eine subtile Abweichung von den ursprünglichen Werken markiert, indem sie die starken, klaren Farben in eine verwaschene Version verwandelt. Die sanfte Veränderung der Oberfläche des Gemäldes, die das Wort Love zeigt, das nun schwach in die Fasern der Leinwand eingebettet ist, spiegelt die sich entwickelnde Natur der Liebe selbst wider. So wie sich die Farben des Gemäldes verändern und verblassen, so verändert sich auch das Konzept der Liebe im Laufe der Geschichte: Wie die Menschen im 18. Jahrhundert liebten bzw. geliebt wurden, hat wenig mit dem gemein, wie wir diesen Zustand heute beschreiben. Williams' Arbeit lädt zum Nachdenken über unsere affektiven Beziehungen ein, bewegt sich zwischen Unterwerfung, Aneignung und Ermächtigung und stellt die Grenzen rationaler Erklärungen in Frage.